Alle Jahre wieder kommt der Osterhase, der Weihnachtsmann und natürlich ein neues Magic the Gathering – Duels of the Planeswalkers. Wie schon im letzten Jahr, das Jahr davor, das Jahr davor und das Jahr davor beglückt uns Wizards of the Coast mit einer digitalen Version ihres Sammelkartenspiels. Komischerweise werden dieses Jahr die Sony-Konsolen ausgelassen und so kommen nur der PC, das iPad und die Xbox-Familie in den Genuss der neuen Umsetzung. Im Prinzip ist alles beim Alten geblieben aber wir schauen uns natürlich wieder einmal an, was sich im Detail verändert hat.
Mit Magic macht das Kochen Deckbauen Spaß!
Die größte Neuerung bei Duels of the Planeswalkers 2015 ist gleich ein richtiger Knaller. Fünf Ableger hat es gebraucht, bis es die von allen gewünschte Funktion in das Spiel geschafft hat: Die Möglichkeit ein eigenes Deck zu bauen. Zwar wird zu Beginn immer noch ein Standarddeck ausgewählt, doch dann erhält man im Laufe der Kampagne bei jedem Sieg ein Boosterpack mit bis zu 14 zufälligen Karten. Alle Karten, die so gesammelt werden, landen dann in einem Kartenpool. Aus diesem werden dann beliebige Decks gebaut, mit denen die Kampagne und Multiplayermatches bestritten werden.
Insgesamt gibt es 298 Karten zu sammeln, die aus verschiedenen Magic Editionen stammen, darunter Innistrad, Theros, Ravnica, Zendikar und Shandalar. Bei der Kampagne spielt ihr jeweils vier Matches in jeder dieser Welten gegen die KI und erhaltet danach einen Booster. Nach der Kampagne hatte ich 25 Prozent der möglichen Karten, also noch längst nicht alle. Zwar können auch nach abgeschlossener Kampagne noch einige Boosterpacks erspielt werden, allerdings gibt es einige Karten nur in zusätzlich kaufbaren Boostern zum Preis von knapp 2€ oder gleich das ganze Kartenset für 17,99€. Und wer eine Chance im Multiplayer haben möchte, wird fast schon dazu gezwungen.
Die Guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen
Mit der Möglichkeit ein eigenes Deck zu bauen erfüllt Magic 2015 zwar einen großen Traum vieler Digitalspieler, allerdings erzeugt man gleichzeitig viele neue Albträume. Nach der Kampagne gibt es im Singleplayer kaum noch etwas zu tun, denn alle zusätzlichen Modi wurden ersatzlos gestrichen. Es gibt keine Rache-Kampagne mit stärkeren Gegnern mehr und auch die Herausforderungen mit kniffligen Rätseln sind komplett weggefallen. Durch den sehr geringen Schwierigkeitsgrad ist die Kampagne für Kenner schnell erledigt und auch der Multiplayer-Modus kann nicht für Langzeitmotivation sorgen. Nachdem beim Vorgänger bereits der Planechase-Modus fehlte, ist nun auch der Zweiköpfiger-Riese-Modus weg und man kann sich nur noch im Eins-gegen-Eins die Karten um die Ohren hauen.
Was Wizards of the Coast mit der neuesten Umsetzung angestellt hat, ist fast schon unglaublich. Zwar kann jetzt ein ganz eigenes Deck erstellt werden, dafür wurde alles andere über Bord geworfen. So rast man in wenigen Stunden durch die Kampagne und hat danach eigentlich gar keinen Grund mehr eigene Decks zu bauen, weil es nichts zu tun gibt. Darüber hinaus wurde auch an der Präsentation wenig bis gar nichts geändert. Lange Ladezeiten, lahme Kampfanimationen und ein langweiliges Spielbrett, das alles macht Blizzards kostenloses Hearthstone tausendmal besser. Anders als in den anderen Jahren muss ich sagen: Die diesjährige Digitalumsetzung des Sammelkartenspiels kann getrost ausgelassen werden. Holt euch lieber einen der Vorgänger oder spielt eines der vielen anderen Trading Card Games da draußen, die es mehr verdient haben.
Rating:
Android-Version: 2.3.3 oder höher
Kompatibilität: iPad
Preis: 9,99€ (Steam)
Betriebssystem: Windows, Mac OS X, Linux
Preis: 9,99€ (zum Marktplatz)
Unlockables: keine





