



Langsam baut sich vor unseren Augen ein leicht flackerndes schwarz-weiß Bild auf. Leises Rauschen ist zu vernehmen, vermutlich die Blätter der umstehende Bäume im Wind. Von einem Akteur fehlt zunächst jede Spur. Erst nach einem Druck auf eine der bunten Tasten am Controller erscheinen langsam zwei weiße Punkte. Nach und nach werden die Umrisse eines Menschen sichtbar. Es scheint sich um einen Jungen zu handeln, der sich behäbig erhebt. Die Punkte sind seine Augen und das Einzige, was seiner schwarzen Silhouette Leben einhaucht. Im Verlauf des Spiels erfahren wir nicht, wer er ist, wie er auf den Waldboden gelangte oder wieso er sich diesen Strapazen aussetzt, die noch auf ihn zukommen sollen.
In Limbo gibt es nämlich neben dem Menü keinerlei Text auf dem Bildschirm. Keine einzige Statusanzeige trübt den Blick auf die atmosphärisch tolle Grafik. Auch ein Tutorial oder andere Hilfestellungen sucht man vergebens. Unter dem Punkt „Hilfe & Optionen“ ist lediglich ein Controller zu sehen, der die zwei belegten Tasten zu erkennen gibt. Bereits in diesen ersten Sekunden spürt der Spieler, dass er es hier mit einem ungewöhnlichen Titel zu tun hat. Spielerisch muss man Limbo ganz klar den Puzzle-Platformer zuordnen: Es wird gelaufen, gesprungen, gedrückt und gezogen, in gewissen Abständen warten intelligente Rätsel auf ihr Lösung. Wer Titel wie Prince of Persia (das Original), Abe’s Oddyssey, Another World oder Heart of Darkness mag, dürfte auch von Limbo nicht enttäuscht werden.
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